[Werbung unbeauftragt / Verlinkung] Heute habe ich etwas Besonderes für Dich. Die erste Besonderheit ist, dass der Beitrag Mittwoch online geht. Das liegt daran, dass ich am 24. Synchronbacken teilgenommen habe und die Blogeinträge dafür immer am darauffolgenden Mittwoch veröffentlicht werden. Die zweite Besonderheit ist die Geschichte über die Bäckerin und La Miche. La Miche ist ein Brot, das nicht immer freundlich zu allen ist.
La Miche und die Bäckerin
“Heute werde ich etwas ausprobieren”, dachte die Bäckerin an einem schönen Samstag Vormittag und setzte den Vorteig für La Miche an. Sie verwendete Sauerteig, obwohl viele Kollegen den Teig mit Hefe zubereiteten (siehe unten). “Du darfst über Nacht in der warmen Küche ruhen und gehen”, entschied die Bäckerin und stellte die Schüssel mit dem Vorteig ans Fenster. Der Vorteig von La Miche beschloss, einfach flach und fest zu bleiben und sowohl die Wünsche der Bäckerin als auch den Sauerteig als Triebmittel zu ignorieren. Am nächsten Tag um circa. 14 Uhr stellte die Bäckerin den Teig fertig. Da sie mit ihren Gedanken bei zwei bevorstehenden Prüfungen war, hatte sie zwar für das Backen eingekauft, doch dabei glatt das Vollkornmehl vergessen. So wurde La Miche mit Dinkelmehl Type 630, Dinkelmehl Type 1050 und Roggenmehl gebacken.
Die Bäckerin stellte sich einen Wecker, setzte sich an den Schreibtisch und nach einer Viertelstunde kam die erste Faltung. Da der Teig so weich war, beschloss sie ihn das erste Mal mit dem Holzlöffel zu falten mit dem sie schon den Vorteig und den Teig angerührt hatte. Das Zusammenkneten hatte sie auf Grund der Konsistenz des Teiges in der Schüssel mit ihren Händen durchgeführt. Mit traurigem Blick auf den weichen Teig ging sie an ihren Schreibtisch zurück und versuchte sich mit dem Gedanken zu beruhigen, dass andere Bäckerinnen meinten der Teig gewinne an Stabilität bei jeder Faltung.
Auch die nächsten beiden Faltungen konnte sie dennoch nur mit dem Holzlöffel durchführen. “Möchtest du es etwas wärmer haben, La Miche?”, fragte sie und nahm den Teig mit ins Büro, um ihn dort auf die warme Heizung zu stellen. La Miche gefiel das sehr gut und er ging prächtig auf. Die nächste Faltung nach insgesamt 60 Minuten konnte die Bäckerin von Hand durchführen, auch wenn es immer noch eine sehr klebrige Angelegenheit war. Bei der letzten Faltung war der Teig weiterhin sehr weich.
Zum Gehen ließ die Bäckerin das Brot in ein bemehltes Geschirrtuch in einer Schüssel gleiten. “Ok, wenn ich ehrlich bin, dann ist das eher ein Gießen. Dabei kam durch das Falten so schön viel Luft in den Teig. Vielleicht hilft die letzte Etappe Gehen, um das Brot zu festigen.”, seufzte die Bäckerin. Nach der Hälfte der Zeit heizte sie ihre Lieblingscocotte (und einzige Cocotte in wunderschönem rot) im Backofen vor. “So jetzt ist deine Zeit gekommen. Zeig mal was du kannst. Immerhin kümmere ich mich seit über einem Tag hingebungsvoll um dich.” Das Stürzen des Brotes in die heiße Cocotte war wieder ein Gießen des Teigs und der Bäckersmann half. Er meinte: “Schau, das sieht aus wie ein Gespenst.” Und die Bäckerin gruselte sich sehr vor dem Endergebnis.
Nach der vorgeschriebenen Zeit entfernte die Bäckerin den Deckel vom Topf: “Du bist noch ganz schön blass La Miche.” Nach insgesamt 50 Minuten Backzeit machte sie die Stäbchenprobe. Da noch recht viel Teig am Stäbchen war, beschloss sie das Brot weitere 10 Minuten im Ofen zu lassen. Danach ließ sie es auf einem Gitter auskühlen. “Also von der Form her erkennt man gut, wie flüssig der Teig war. Man sieht genau den Rand des Topfes. Immerhin bist du gut aus dem Topf gekommen und deine Farbe sieht auch schön aus.”, murmelte die Bäckerin. An der Oberfläche waren kaum Risse zu sehen, so dass sie sich nicht sicher war, ob der Teig überhaupt aufgegangen ist im Ofen.
Am nächsten Tag schnitt sie La Miche an und machte Freundensprünge. Die Arbeit hatte sich gelohnt, denn die Bäckerin wurde mit einem Brot belohnt, dass innen schön luftig war. Die Kruste war wunderschön knusprig und hatte eine schöne Farbe. Nur der Bäcker hatte etwas auszusetzen: “Es lässt sich gar nicht so leicht schneiden. Aber der Geschmack ist gut.”
Das war die Geschichte von der Bäckerin und La Miche.
Ich hoffe sie hat Dir gefallen. Schreib mir gerne in den Kommentaren, ob Du häufiger mal so Geschichten lesen möchtest oder ob Dir meine Beiträge wie die letzten Male besser gefallen.
Mein Fazit und meine Tipps
Das Brot ist sehr lecker, die Konsistenz ist super. Schöne knusprige Kruste und weiche softe Krumme. Das nächste Mal werde ich nur mehr Roggenmehl nehmen und vielleicht einen Roggensauerteig ansetzen. Oder ich backe es wirklich mal mit Vollkornmehl.
Gib bei einem Brotrezept nie von Anfang an das gesamte Wasser zu dem Teig. Verrühre ihn bzw. knete ihn je nach Angabe im Rezept und gib das letzte Viertel der Wassermenge schluckweise hinzu bis ein einigermaßen fester Teig entsteht.
Vollkornmehl saugt Wasser besser auf und braucht daher etwas mehr. Sollte in ein Rezept mit Vollkornmehl zubereitet werden und Du möchtest aber feines Mehl verwenden, dann beachte, dass wahrscheinlich weniger Wasser nötig ist.
Gerade Backanfängern rate ich zur Hefevariante. Unten habe ich die teilnehmenden Blogs nach Hefevariante und Sauerteigvariante getrennt genannt.
Falls Du das alles zu kompliziert findest, aber dennoch etwas frisch gebackenes am Wochenende zum Frühstück servieren willst, dann schau Dir mein Rezept für Pancakes oder für Haferle an. Die Pancakes sind besonders einfach, die Haferle gehen über Nacht und sind auf alle Fälle weniger Aufwand als die Sauerteigmiche.
Viel Spaß mit La Miche und gutes Gelingen!
Lisa
PS: Solltest du das Rezept ausprobieren, freue ich mich über ein Bild auf Instagram, Facebook, Twitter oder bei Pinterest. Gib einfach das Hashtag #Chiliblueten an, so stellst Du sicher, dass ich es finde.
Die anderen Teilnehmer:
Sauerteigmiche:
Zorra von 1x umrühren bitte aka kochtopf
Caroline von Linal’s Backhimmel
Christina von The Apricot Lady
Nora von Sisters Bakery And Kitchen
Dagmar von Dagmar’s brotecke
Birgit D. von Kreativität in Küche, Haus & Garten
Birgit M. von Backen mit Leidenschaft
Conny von Mein wunderbares Chaos
Hefeteigmiche:
Sandra von From-Snuggs-Kitchen
Britta von Brittas Kochbuch
Manuela von Vive la Réduction!
Simone von Zimtkringel
Katrin von Summsis Hobbyküche
Volker von Volkermampft
Steffi von Dulcipessa
Simone von Aus der Lameng
Vorbereitung | 90 Minuten |
Kochzeit | 60 Minuten |
Wartezeit | 16 Stunden, ca. |
Portionen | Brot |
- 115 g Wasser lauwarm
- 35 g Sauerteig aktiv
- 195 g Dinkelmehl Type 1050
- 4 g Fleur de Sal oder Meersalz
- Vorteig von oben
- 395 g Wasser
- 390 g Dinkelmehl Type 630
- 65 g Roggenmehl
- 9 g Salz
- 1 g Trockenhefe
- 1 Gusseiserner Topf Durchmesser ca. 22 cm
Zutaten Vorteig
Teig
Geräte
|
- Die Zutaten für den Vorteig in einer Schüssel mit einem Holzlöffel vermischen und über Nacht bei Raumtemperatur (ca. 20°C) gehen lassen.
- Am nächsten Tag zu dem Vorteig 300 g Wasser geben und so lange mit dem Holzlöffel rühren bis sich alles aufgelöst hat.
- Die restlichen Zutaten zu der Mischung geben und bis dem Holzlöffel vermischen. Nach und nach schluckweise das restliche Wasser dazu geben bis ein weicher, Teig entsteht der aber nicht flüssig sein sollte. In der Schüssel kurz mit den Händen verkneten bis alles gut miteinander verbunden ist.
- Nun muss der Teig 3 h bei Raumtemperatur gehen. Nach 15, 30, 45, 60 und 120 Minuten wird der Teig in der Schüssel gefaltet. Das heißt man greift auf einer Seite in die Schüssel, zieht den Teig hoch und faltet in über die Mitte. Dann dreht man die Schüssel eine Viertelumdrehung (90 Grad) und wiederholt das ganze. Insgesamt 4 Mal, sodass das Brot von allen vier Seiten zur Mitte gefaltet wurde.
- Nach der letzten Faltung den Teig eine Stunde ruhen lassen. Der Teig kann bei jeder Faltung stabiler werden. (Bei mir wurde er es nicht, weil ich zu viel Wasser hatte.)
- Den Teig zu einem runden Laib formen und 15 Minuten ruhen lassen. Eine Schüssel mit einem sauberen Geschirrtuch auslegen und gut bemehlen oder ein Garkörbchen vorbereiten.
- Das ganze nun zu einer runden Kugel formen und in die vorbereitete Schüssel geben. Dort noch mal zugedeckt für 50 bis 60 Minuten bei Raumtemperatur ruhen lassen.
- 30 Minuten vor dem Backen ein Gitter in den Ofen schieben und die gusseiserne Form/Cocotte mit Deckel in den Ofen geben und auf 230°C vorheizen.
- Das Brot in den heißen Topf geben und falls nötig einschneiden oder im Ofen rustikal einreißen lassen.
- Den Topf verschließen und 60 Minuten backen. Nach 40 Minuten den Deckel runter nehmen und ohne diesen weiterbacken.
- Das Brot aus dem Topf nehmen und auf einem Gitter abkühlen lassen.
- Guten Appetit!
Tipps:
- Für Backanfänger eignet sich eher die Hefevariante.
- Viel Zeit einplanen!
- Am besten ist dieses Rezept mit frisch gemahlenem Mehl.
- Wenn man Vollkornmehl verwendet, wird das ganze Wasser benötigt. Bei normalem Mehl eher weniger.
[…] Lisa…Chiliblüten […]
Super geschrieben! Und das Brot sieht klasse aus
Danke 🙂
Gut, dass die Bäckerin die Nerven behielt. Hat sie gelohnt, wie man sehen kann. 😉 Danke fürs Mitbacken!
Danke 🙂 Ja es hat sich echt gelohnt. Ich freue mich schon auf die nächste Scheibe Brot.
[…] Katrin von Summsis Hobbyküche Volker von Volkermampft Conny von Mein wunderbares Chaos Lisa von Chiliblueten Steffi von Dulcipessa Simone von Aus der Lameng Britta von Brittas Kochbuch Manuela von Vive la […]
[…] M. von Backen mit Leidenschaft Katrin von Summsis Hobbyküche Conny von Mein wunderbares Chaos Lisa von Chiliblueten Steffi von Dulcipessa Simone von Aus der Lameng Britta von Brittas Kochbuch Manuela von Vive la […]
[…] von 1xUmrühren bitte aka Kochtopf Sandra von From-Snuggs-Kitchen Lisa von Chiliblüten Julia von TheKaumau Corline von Linal’s Backhimmel Simone von Zimtkringel Christina von The […]
Liebe Lisa,
es war einmal ein zickiger Brotteig, der eine Miche werden wollte… 😉 Dein Brot sieht wirklich toll aus. Mit meinem Ergebnis war ich am Ende dann auch zufrieden, aber der Weg dahin hat mich ein paar Nerven gekostet…
Herzlichst, Conny
Liebe Conny,
danke für deinen Kommentar. Ja der Weg war etwas steinig, aber das Brot ist gut. Mal sehen, ob ich mir die Mühe noch einmal mache oder ob ich einen etwas weniger zickigen Teig probiere.
Liebe Grüße, Lisa
Ich musste beim Lesen richtig schmunzeln, toll geschrieben 😉 und ich würde sagen, dass Ergebnis entschädigt doch für alles!
Hallo Caroline, danke 🙂 Hat auch echt Spaß gemacht zu schreiben. Ja das Ergebnis entschädigt ausreichend. Hab gerade wieder eine Scheibe gegessen 😉 Liebe Grüße, Lisa
Ja, man hatte so seinen Kampf mit dem Brot… Ich hatte ja geschummelt und die Maschine kneten lassen. Ich glaube, dass hat den Teig etwas stabiler und leichter zu handhaben gemacht.
Aber – Dein Brot ist großartig, die Krume sieht super aus!
Schön, dass Du mit dabei warst
Das schummeln mit der Maschine war echt eine gute Idee. Das hätte ich vielleicht auch machen sollen. Es hat Spaß gemacht, danke dir für’s Organisieren 🙂
…und letztlich ist La Miche doch auch sehr hübsch und lecker geworden.
Liebe Grüße und bis zum nächsten Mal
Simone
Danke. Ja sie ist lecker.
Was für tolles Ergebnis, die Krume ist perfekt…
Meinen Teig konnte ich auch nur mit feuchten Händen falten…
Lieben Gruß
Dagmar
Danke Dagmar
Dein Brot hat eine tolle Kruste bekommen, liebe Grüsse Birgit
Danke Birgit, ich fand die Kruste auch schön knusprig 😉
Sobald meine Prüfungen vorbei sind, schaue ich dann auch endlich bei euch allen vorbei 🙂
Liebe Grüße, Lisa
[…] Birgit von Backen mit Leidenschaft Katrin von Summsis Hobbyküche Volker von Volker mampft Lisa von Chiliblüten Steffi von Dulcipessa Simone von Aus der Lameng Manuela von Mrs. Flax Britta von Brittas […]
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